Die Normseite: Vorlage für deinen Roman (gratis)

Erstelle eine Vorlage für dein Buchprojekt

Cocha Christine erklärt den Unterschied zwischen Buch- und Normseiten.

Wenn du dich schon länger mit dem Schreiben von Romanen beschäftigst, wird dir der Begriff Normseite bestimmt bekannt sein. Vielleicht macht die Normseite für dich total Sinn, vielleicht bist du aber auch eher genervt davon, deinen Text in ein bestimmtes Format umwandeln zu sollen.

In diesem Artikel erfährst du, warum Normseiten gut und wichtig sind, du bekommst eine Vorlage und die Anleitung, wie du dir diese Manuskriptvorlagen selbst erstellen kannst. (Wenn du es ganz eilig hast, haben wir hier auch schon ein Geschenk für dich: Unsere vorformatierte Normseite, die du dir einfach herunterladen und für all deine Projekte verwenden darfst. Nicht erschrecken, falls dir die Vorschau seltsam angezeigt wird, die Datei selbst ist in Ordnung und du kannst sie einfach herunterladen und benutzen.) Über den Link kommst du direkt zum Download, du benötigst keine eMail-Adresse dafür.

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1. Buch- und Normseiten – Wo liegt da der Unterschied? 

In unseren Kursen kommt häufiger die Frage unter den Teilnehmern auf, wie viele Buchseiten denn die Projekte der anderen Autoren haben. Oft ist das der Startschuss für eine intensive Diskussion zwischen denjenigen, die Normseiten nutzen und denen, die sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt haben oder ihm sogar ablehnend gegenüber stehen.

Und tatsächlich: Der Unterschied zwischen Buch- und Normseite kann groß sein. Für Normseiten gelten klare Formatierungsregeln und jeder weiß, wie viele Zeichen im Durchschnitt auf einer Seite sind. Wenn du hingegen verschiedene Bücher in deinem Regal aufschlägst, wird dir sofort auffallen, dass sich Schriftgröße, -art, Ränder oder Zeilenabstände unterscheiden. Die Aussage, wie viele Buchseiten (anstatt Normseiten) man geschrieben hat, ist also nicht sehr aussagekräftig.

Wenn du dein Buch aber in fremde Hände geben möchtest (z.B. an Verlage, Agenturen, Lektoren, Coaches oder auch Schreibkollegen) ist ein einheitliches Seitenlayout notwendig, damit Texte vergleichbar sind und gegebenenfalls Kosten vorausberechnet werden können. Vereinfacht kann man sagen, dass die Normseite als Maßeinheit im Fachbereich der Literatur dient. Sie existierte sogar schon, als noch niemand von Computern sprach. Ursprünglich wurden Normseiten an der Schreibmaschine geschrieben. Damals einigte man sich auf ein einheitliches Maß, weil die Bezahlung der Journalisten, Lektoren, Übersetzer und einiger anderer Berufe fairer gestaltet werden sollte.

Im Übrigen werden viele Berufsträger auch heute noch nach Normseiten bezahlt, später aber mehr dazu. 1992 haben der Verband deutscher Schriftsteller und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels eine Normseite mit 60 Zeichen pro Zeile und 30 Zeilen pro Blatt als feste Maßeinheit festgelegt. Auch die (für Autoren wichtige) Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) rechnet in dieser Maßeinheit ab.  

2. Warum du von einer Normseite profitierst 

Auch wenn heute jeder Verlag und jede Agentur dein Nicht-Normseiten-Manuskript mit einem Klick umformatieren kann (du übrigens ebenfalls, wenn du zum Beispiel mit Papyrus Autor arbeitest – mehr dazu später im Text), solltest du nicht auf die Normseite verzichten. Zum einen ist dein Arbeitsaufwand gering. Du investierst ein Mal wenige Minuten Zeit, um die Normseite einzurichten und musst anschließend für dein restliches Buchprojekt keinen Gedanken mehr an die Formatierung verschwenden.

Oder du machst es dir noch einfacher und lädst dir hier unsere kostenlose Normseiten Vorlage herunter. (Nicht erschrecken, wenn die Vorlage bei dir „zerschossen” angezeigt wird, das ist nur die Vorschau, die wir nicht beeinflussen können. Nach dem Runterladen ist alles in Ordnung.) Du darfst sie dir speichern und immer wieder für all deine Schreibprojekte verwenden.

Ein ältere Dame sitzt am Schreibtisch vor einem Laptop.

Zum anderen liegen die Vorteile auf der Hand. Spätestens, wenn du an einen Verlag oder eine Agentur herantrittst, wirst du wahrscheinlich noch vor Einsendung deines Manuskripts gefragt werden, wie viele Normseiten dieses umfasst. Da ist es für dich sehr viel einfacher, wenn du die Antwort bereit kennst, weil dein Manuskript schon formatiert ist. Verlage haben bei der Suche nach neuen Manuskripten nämlich häufig schon eine Normseiten-Zahl im Kopf, die zu ihrem Programm passt. Wenn du an dieser Stelle eine verlässliche Aussage zu den Normseiten deines Buchs treffen kannst, macht das einen sehr professionellen Eindruck!

Auch deine Leseprobe, die du in Normseiten einreichst, unterstreicht dein professionelles Arbeiten beim Verlag oder der Agentur. Die Seiten sind aufgrund der einheitlichen Schriftgröße und den Abständen gut lesbar. Außerdem finden sich die Lektoren aufgrund der Zeilennummern und Seitenzahlen besser in deinem Manuskript zurecht, was ihnen das Schreiben von Anmerkungen vereinfacht. Der Empfänger weiß dann auch, dass du dich mit den „Regeln“ des Literaturbetriebs auskennst und dir ein professionelles Auftreten wichtig ist. Die Normseite hat bei deiner Verlagsbewerbung übrigens noch einen weiteren Vorteil: Durch den Zeilenabstand erhält die Normseite eine „luftige” Optik, die viel eher zum Lesen einlädt.

Agenturen und Verlage erhalten täglich so viele Manuskripte, dass oft sehr rigoros aussortiert wird. Wenn dein Manuskript da abenteuerlich formatiert ist anstatt nach den Vorgaben, kann das schon ein Grund sein, dich auszusortieren, bevor sich der Lektor auch nur deinen Text angesehen hat!

Tipp: Bevor du deine Bewerbung und deine Texte zusammenstellst, solltest du immer nochmal nach den Anforderungen des Verlags oder der Agentur auf deren Website schauen.

Es kann durchaus vorkommen, dass andere Formatierungen gefordert werden. Auch unsere Autoren der Ausbildung zum Romanautor wandeln ihre erarbeiteten Texte regelmäßig in Normseiten um (sie erhalten von unseren Coaches Feedback zu ihren Texten).

Wenn du ohnehin nicht vor hast, dich an einen Verlag zu wenden und glaubst, als Selfpublisher brauchst du keine Normseite, ist das nicht ganz korrekt! Auch dein selbst veröffentlichtes Manuskript benötigt vorab ein sorgfältiges Lektorat und Korrektorat.  Die Kosten dafür werden in der Regel auch pro Normseite berechnet.  Außerdem wird dir ein professioneller Lektor oder Korrektor Anmerkungen an den Rand schreiben, über die ihr später eventuell noch mal reden werdet.

Wenn du die Zeilennummern der Normseite verwendest, wird die Kommunikation viel einfacher (Zum Beispiel: „Auf der Seite 10, Zeile 12 und S. 25, Zeile 19 gibt es Widersprüche.“). Zusammenfassend können wir festhalten, dass du auf jeden Fall besser fährst, wenn du die Formatierung einer Normseite beherrschst (oder zumindest eine gute Vorlage besitzt, an der du dich orientieren kannst).

3. Wie ist eine Normseite gestaltet?

Die wichtigsten Kriterien für eine Normseite sind die Anzahl der Zeichen pro Zeile und die Anzahl der Zeilen pro Seite. Denn durch die festgelegten Zahlen kann man aus den Normseiten den Umfang eines Textes sicher abschätzen.

Wie oben bereits erwähnt, hat eine Normseite immer genau 30 Zeilen und 60 Anschläge pro Zeile. Mit Anschlägen (das stammt wieder aus dem Schreibmaschinen-Jargon) sind alle Zeichen gemeint – auch die Leerzeichen! Wenn man nun 30 Zeilen mal 60 Anschläge hat, passen auf eine Normseite 1800 Anschläge.

Achtung: Wenn du nun nicht in Normseiten schreibst, könntest du auf die Idee kommen, einfach deine ganze Zeichenzahl (inkl. Leerzeichen) zu nehmen und durch 1800 zu teilen. So könntest du natürlich die Zahl angeben, wie viele Normseiten du geschrieben hast. Allerdings wird es in der Realität vorkommen, dass du Leerzeilen in deinem Manuskript hast, oder deine Kapitel immer auf einer neuen Seite starten.

Das wird beim Berechnen der Seitenzahl mittels der Anschläge aber nicht berücksichtigt. Einige Autoren behelfen sich hier,  indem sie mit nur 1500 Anschlägen rechnen. Aber auch das sind immer nur Annäherungen.

Am genauesten liegst du, wenn du wirklich in Normseiten formatierst. Zudem macht es ja sowieso Sinn, dein Manuskript auch so formatiert zu versenden. Zum Glück gibt es zahlreiche Programme für Autoren, die dir die Arbeit mit der Erstellung einer Normseite abnehmen, beispielsweise Papyrus Autor.

Natürlich brauchst du keine spezielle Autorensoftware um dein Buch zu schreiben – es macht die Sache lediglich bequemer. Möchtest du lieber mit Microsoft Word arbeiten, erhältst du hier die Anleitung, um die Normseite selbst einrichten zu können. Word unterstützt dich übrigens auch bei der Zählung der Worte und Anschläge. Die Anzeige dafür findest du links unten und kannst sie mit einem Klick für einen erweiterten Überblick öffnen.

Vorsicht:  Wenn du Text in dein Normseiten-Dokument kopierst, überträgst du beim einfachen Kopieren auch immer dein bisheriges Format (also Schriftgröße, Zeilenabstände etc.). Deine eigentlich korrekte Vorlage übernimmt die bisherige Formatierung, was deine Normseiten-Formatierung unter Umständen „zerschießt“ (plötzlich hast du nur noch 28 Zeilen auf einer Seite oder Ähnliches).

Wenn du noch in anderen Dokumenten Nebenarbeiten zum Manuskript planst, beispielsweise eine Datei mit Figurensteckbriefen, dann verwende doch auch dieses Dokument am besten in der Normseiten-Formatierung.  Ansonsten musst du darauf achten, dass du deinen bisherigen Text mit „nur Text übernehmen” kopierst. (Die genaue Anleitung dazu findest du in unserer Normseiten Vorlage, die du hier herunterladen kannst. Nicht vergessen, auch wenn die Vorschau „zerschossen” aussieht, ist nach dem Runterladen alles in Ordnung.)

Wenn dein Text unformatiert übertragen wurde, hast du nun korrekt formatierte Normseiten. Allerdings sind auch Überschriften und andere, gewollte Formatierungen nicht mit übertragen worden (zum Beispiel fett oder kursiv). Die musst du nun händisch erneut einfügen. Das ist einer der Gründe, warum es empfehlenswert ist, gleich von Anfang an in Normseiten zu schreiben. Aber wie ist eine Normseite denn nun gestaltet? Dazu kommen wir jetzt – lass uns gemeinsam in die wichtigsten Details eintauchen!

3.1 Seitenränder

Auf einer Normseite sind die Seitenränder relativ breit. Der große Rand ist ideal für die Anmerkungen eines Lektors oder Testlesers, wenn sie dein Manuskript ausdrucken und per Hand arbeiten. Die Seitenränder einer Normseite haben folgende Maße:

  • 2,19 cm oben
  • 1,78 cm unten
  • 3,17 cm links
  • 2,54 cm rechts.

Aber: Heutzutage druckt sich kaum noch jemand das Manuskript aus, um dann händisch seine Kommentare hineinzuschreiben. Daher sind die exakten Seitenränder nicht mehr so wichtig. Viel entscheidender sind vor allem die Faktoren, die bewirken, dass man exakt 30 Zeilen mit 60 Anschlägen hat.

3.2 Zeilenabstand 

Ein größerer Zeilenabstand ermöglicht es anderen, besser Anmerkungen zu notieren und sorgt für eine angenehme Lesbarkeit. Wähle für deine Normseite einen Zeilenabstand von 24 pt..

3.3 Schrift

Wenn du schon einmal eine Normseite gesehen hast, wird dich der Anblick der Schrift sicher an eine Schreibmaschine erinnert haben. Es handelt sich hierbei um eine nichtproportionale Schrift, durch die jedes Zeichen denselben Platz einnimmt (wie früher die Buchstaben auf den Metall-Lettern).

Verwendest du eine proportionale Schrift, beispielsweise Times New Roman, ist der Platz, den ein „i” einnimmt, kleiner als der für ein „m”. Dadurch kann keine Zeichenzahl von 60 pro Zeile garantiert werden. Es ist also ratsam,  für Normseiten am Computer ebenfalls nichtproportionale Schriftarten zu wählen.

Ein Beispiel für eine solche Schriftart ist Courier New, die auch die Standard-Schrift für Normseiten ist.  Natürlich bist du nicht gezwungen, eine solche Schrift zu nehmen und kannst bei Bedarf auch auf proportionale Schriften wie z.B. Typewriter, MS Consolas, Monaco oder eine aus der Lucida-Familie ausweichen. In diesem Fall ist es sinnvoll, eine Schriftart mit Serifen zu nehmen, um die Lesbarkeit des Textes zu fördern. Die Schriftgröße legst du auf 12 Punkt fest.

Tipp: Du magst die nichtproportionalen Schriften so gar nicht? Dann formatiere dir trotzdem deine Normseite und wähle dann für dein eigentliches Schreiben eine Schriftart, die du magst. Erst kurz vorm Versenden deines Textes markierst du dann einmal deinen ganzen Text (bei Windows geht das mit Strg+A) und stellst dann Courier New ein. Schon ist alles wieder Normseiten konform.

3.4 Textausrichtung

Lass dich nicht von fertigen Büchern täuschen: Eine Normseite wird nie im Blocksatz, sondern linksbündig im Flattersatz geschrieben. Auch mit dieser Einstellung wird die Lesbarkeit gefördert und große Wortabstände, wie sie im Blocksatz vorkommen können, werden vermieden.

3.5 Silbentrennung

Die automatische Silbentrennung muss in der Normseite deines Manuskriptes deaktiviert werden, Zeilenumbrüche sollen nur automatisch und nicht per Hand erfolgen. (Absätze werden natürlich von dir mit der Hand eingefügt). Der Grund dafür ist relativ simpel: Wenn der Verlag den Buchsatz zu deinem Roman erstellt, müssen alle Silbentrennungen manuell wieder entfernt werden, da die Umbrüche im Buch an anderen Stellen sein werden. Du ersparst deinem Verlag (oder dir selbst im Selfpublishing) also eine Menge Arbeit.

3.6 Absatz

Normseiten haben die Eigenschaft, dass bei Absätzen am Anfang der neuen Zeile eine kleine Einrückung von ca. drei Zeichen vorgenommen wird. Ausnahmen gibt es nur bei dem ersten Absatz im neuen Kapitel oder nach einer Leerzeile.

Diese Einrückung darfst du keinesfalls mit dem Tabulator oder der Leertaste vornehmen, da sich sonst bei nachträglichen Änderungen dein ganzes Manuskript verschieben kann oder alles händisch überarbeitet werden muss. Viel einfacher geht es, indem du einen Sondereinzug für die erste Zeile eines Absatzes von 0,7 cm einstellst. Das sieht man dann in den verschiedenen Textverarbeitungsprogrammen in der Regel an dem Lineal am oberen Rand. Dort sind dann Punkte oder Dreiecke an den jeweiligen Einzugsstellen.

3.7 „Schusterjungen“ und „Hurenkinder“ zulassen

Du fragst dich, was das jetzt wohl sein soll? Die Begriffe sind historisch aus der Zeit der Setzer gewachsen und bezeichnen miteinander verwandte Absatzprobleme. Als Schusterjunge wird ein Absatz bezeichnet, dessen erste Zeile ganz unten auf einer Seite alleine steht, während der größere Teil auf der nachfolgenden Seite zu finden ist.

Das Hurenkind ist das Gegenteil. Hierbei ist der Hauptteil des Absatzes auf der Seite unten und auf der nächsten Seite steht dann ganz oben die letzte Zeile des Absatzes. Das sieht sehr unschön aus und kann den Lesefluss hemmen, weshalb sie in Texten und fertigen Büchern unerwünscht sind. In Normseiten jedoch sind sie Pflicht, da sonst nicht immer genau 30 Zeilen pro Blatt eingehalten werden können. Um das zu erreichen, musst du lediglich die meist standardmäßig aktivierte Absatzkontrolle manuell deaktivieren.

Tipp: Um im Blick zu behalten, ob Word diese Absatzkontrolle tatsächlich permanent umsetzt, kannst du über das Layout die Zeilennummern für dein Normseiten-Manuskript aktivieren und auf „Jede Seite neu beginnen“ stellen.

3.8 Kopf- und Fußzeile

Spätestens wenn du dein Manuskript verschickst, brauchst du eine Kopf- und Fußzeile. Da so etwas aufgrund von Aufregung oder Hektik aber gerne vergessen wird, richte sie dir doch gleich zu Anfang ein und passe sie je nach Empfänger neu an.

In der Kopf- und Fußzeile sind immer die wichtigsten Daten zu deinem Manuskript zu finden, beispielsweise der Arbeitstitel, dein Name, eine Kontaktmöglichkeit und (meistens in der Fußzeile) ist zusätzlich die Seitenzählung aktiviert. Bei Kopf- und Fußzeile bietet sich eine kleinere Schriftart als im Haupt-Manuskript an, das kann z. B. 8 oder 9 Punkt sein.

Du fragst dich eventuell, warum nicht einfach ein Deckblatt für dein Manuskript reicht. Das liegt daran, dass auch heutzutage eingesandte Texte zum Lesen manchmal noch ausgedruckt werden. Sollte dein Manuskript nun in deinem favorisierten Verlag ankommen und die Zugluft wirbelt deine Seiten durcheinander, kann hinterher niemand mehr sagen, zu welchem Autor diese Seiten nun gehören, und du bekommst wahrscheinlich niemals eine Rückmeldung.

Auch wenn der Text online gelesen wird und dein Agent oder Lektor liest gerade Seite 134, dann möchte er nicht an den Anfang scrollen, nur um sich den Arbeitstitel und deinen Namen nochmals ins Gedächtnis zu rufen. Geh also lieber auf Nummer sicher und mache dem Lektoren oder Agenten die Arbeit mit deinem Manuskript so einfach wie möglich!

Achtung: Viele Verlage und Agenturen haben unterschiedliche Vorgaben, was in Kopf- und Fußzeile enthalten sein muss. Überprüfe das unbedingt vor jeder Einsendung!

3.9 Druckform

Wenn dein Manuskript nicht digital, sondern gedruckt verschickt werden soll, dann drucke es einseitig aus, auch wenn es dir wie Papierverschwendung vorkommt. Das ausgedruckte Manuskript bitte auch nicht binden, in einen Ordner heften oder anderweitig zusammenfügen!

Es bleibt lose und wird nur mit zwei Gummibändern horizontal und vertikal gesichert. So kann der Empfänger wesentlich besser Anmerkungen zu deinem Text vornehmen, als wenn er erst mühsam alles auseinanderheften muss. (Heutzutage wird in der Regel aber alles digital versendet.)

3.10 Die Normseite in anderen Ländern

Jedes Land hat eigene Maßstäbe für Normseiten. In unserem Artikel haben wir uns an die Richtlinien für Deutschland gehalten. Österreich und die Schweiz orientieren sich mittlerweile zumindest im Literaturbetrieb an den deutschen Angaben zur Normseite. Wenn du dein Manuskript allerdings an einen Empfänger in einem anderen Land schickst, solltest du dich mit den dortigen Gegebenheiten vertraut machen.

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4. Keine Sorge bei Formatierungsfehlern

Uff – bist du ein bisschen geschafft, wenn du diese Liste an Anforderungen für eine Normseite liest? Auf den ersten Blick sieht das wirklich nach einer ganzen Menge aus, aber mach dir keine Gedanken, das ist tatsächlich in kürzester Zeit erledigt und wie das genau funktioniert, erklären wir dir im nachfolgenden Abschnitt.

Wir möchten dir aber die Angst nehmen, etwas falsch zu machen. Angenommen, du verklickst dich in der Schriftart oder –größe, sodass du keine Standard-Normseite mehr hast, und schickst dein Manuskript an einen großen Verlag, so ist das nicht schlimm.

Selbst Agenten und Verlagsangestellte haben schon häufiger bestätigt, dass so ein Fehler kein K.O.-Kriterium ist. Wenn dein Manuskript total überzeugt, werden kein Verlag und keine Agentur es mit dem Hinweis ablehnen, dass du nicht in Arial schreiben solltest.

Jeder macht Fehler und du hast in dem Fall gezeigt, dass du dich mit Normseiten auseinandergesetzt hast. Schließlich lernt jeder aus Missgeschicken und dieser Schnitzer wird dir nach dem Schreck bestimmt kein zweites Mal passieren.

5. Wie du in Microsoft Word eine Normseite einrichtest 

Hast du noch einmal durchgeatmet und bist bereit? Dann sehen wir uns jetzt gemeinsam Schritt für Schritt die nötigen Einstellungen an, mit der du in Microsoft Word eine Normseite einrichten kannst.

Bei unserer Erläuterung beziehen wir uns auf die Version 2201 (Build 16.0.14827.20028). Solltest du eine andere Programmversion besitzen, kann der Weg anders aussehen. Es gibt natürlich auch viele andere Textverarbeitungsprogramme. Wir haben uns für dieses entschieden, da es von unseren Teilnehmer der Ausbildung zum Romanautor auch am häufigsten genutzt wird (neben Papyrus Autor, wo man die Normseite aber durch einen Klick generieren kann.) Wenn du sie dir nicht selbst gestalten möchtest, darfst du dir hier sehr gerne unsere Vorlage herunterladen und für alle deine Projekte verwenden.

5.1 Seitenränder

Klicke zuerst in die Registerkarte „Layout“. Gleich das erste Symbol „Seitenränder” öffnet ein Dropdown-Menü, in welchem du den letzten Punkt „Benutzerdefinierte Seitenränder” anklickst. Dort kannst du bequem die Werte eingeben und anschließend mit „OK“ bestätigen.

5.2 Zeilenabstand 

Den Zeilenabstand legst du unter der Registerkarte „Start“ in der Gruppierung „Absatz“ fest. Das Symbol dafür sind zwei Pfeile, die nach oben und unten zeigen, meistens zwischen dem Blocksatz und der Schattierung eingebettet. Mit einem Klick darauf öffnet sich ein Dropdown-Menü, in dem du „Zeilenabstandsoptionen” anklickst.

In dem sich öffnenden Fenster gibst du deinen Wert in der Registerkarte „Einzüge und Abstände” ein.

5.3 Schrift

Die Schriftart wählst du ebenfalls unter der Registerkarte „Start“, aber in der Gruppierung „Schriftart“. Anstatt mühsam zur gewünschten Schriftart zu scrollen, kannst du sie einfach in das Feld eingeben. Die Schriftgröße findet sich direkt rechts neben der Schriftart. Auch hier kannst du den Wert direkt eingeben.

5.4 Textausrichtung 

Die Ausrichtung des Textes kannst du in der Registerkarte „Start“, in der Gruppierung „Absatz“ einstellen. Du erkennst die Zeilen-Symbole relativ leicht und wählst das, welches zuerst links sichtbar ist.

5.5 Silbentrennung 

Für die Silbentrennung gehst du abermals in die Registerkarte „Layout“ und findest in der Gruppierung „Seite einrichten“ rechts unten die Schaltfläche „Silbentrennung“. Wenn du darauf klickst, öffnet sich ein Dropdown-Menü, in dem du „Keine“ auswählst, wenn das nicht schon voreingestellt sein sollte.

5.6 Absatz

In der Registerkarte „Start“ findest du in der Gruppierung „Absatz“ unten rechts einen (wirklich sehr) unscheinbaren Pfeil. Auf diesen klickst du, sodass sich das Absatz-Menü öffnet. In der Registerkarte „Einzüge und Abstände“ findest du den Sondereinzug, für den du im Dropdown-Menü „Erste Zeile“ wählst. Rechts daneben ist ein Feld für den diesbezüglichen Wert, den du händisch dort eingeben kannst und anschließend mit „OK“ bestätigst.

5.7 Absatzkontrolle 

Um die Schusterjungen und Hurenkinder willkommen zu heißen, musst du die Absatzkontrolle deaktivieren. Hierfür öffnest du dir erneut das Fenster für die Absatz-Einstellungen, das du eben schon mal benutzt hast. Jetzt wechselst du jedoch in die Registerkarte „Zeilen- und Seitenumbruch“ und findest gleich oben die Absatzkontrolle. Sollte im Kästchen dazu ein Haken vorhanden sein, entfernst du ihn mit einem Klick und bestätigst auf „OK“.

5.8 Kopf- und Fußzeile 

Für die Einrichtung der Kopf- und Fußzeile musst du theoretisch nur auf den Bereich oberhalb oder unterhalb deines Textes doppelklicken und kannst dann sofort losschreiben. Wenn du sie aber beispielsweise mehrspaltig gestalten möchtest, wähle die Registerkarte „Einfügen“ und klicke in der Gruppierung „Kopf- und Fußzeile“ auf den Bereich, den du gerade bearbeiten möchtest.

Im Dropdown-Menü kannst du dann unter den verschiedensten Vorlagen wählen. Achte nur darauf, nicht überbordend mit Grafikelementen zu arbeiten.

In derselben Gruppierung kannst du mit einem Klick auf „Seitenzahl“ auswählen, an welcher Stelle du gerne die Ziffern deines fortlaufenden Manuskripts hättest. Wenn du anschließend den Inhalt deiner Kopf- und Fußzeile bearbeiten möchtest, was Größe und Schriftart angeht, verwendest du dieselben Einstellungen wie für deinen Manuskripttext.

6. Erstellung von Normseiten mit Papyrus Autor

Wenn du dich schon für die Profi-Software Papyrus Autor entschieden hast, ist es unerheblich, in welcher Formatierung du schreibst. Wenn du dein Manuskript beendet hast, klickst du einfach auf den Button mit dem nach rechts zeigenden, blauen Pfeil und dem N.

Anschließend wird dein Text in Normseiten umgewandelt und es öffnet sich eine separate Datei. Die kannst du dann, wenn notwendig, per Hand noch abändern und extra speichern. So bleibt dir trotzdem deine Original-Datei erhalten.

Diese Funktion ist nur ein Grund von vielen, warum wir Papyrus Autor uneingeschränkt als Autorensoftware empfehlen können. Sie ist zwar etwas preisintensiver, wartet aber auch mit vielen Zusatzfunktionen auf. Solltest du bei der Bedienung Hilfe benötigen, bieten wir dir unseren Papyrus-Kurs an, in dem du mit zahlreichen Videos Schritt für Schritt an die Handhabung des Programmes herangeführt wirst.

Noch mehr tolle Tipps rund um das Thema Schreiben bekommst du mit unserem Newsletter.

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7. Unser Geschenk für alle Romanautoren 

Wir wissen, dass Normseiten echt Nerven kosten können. Nicht jeder angehende Autor kann sich eine spezielle Software leisten und eine Normseite in Word einzurichten, kann für nicht-technikaffine Benutzer trotz Anleitung schwierig sein. Daher stellen wir dir eine Normseiten-Vorlage kostenlos zur Verfügung.

So kannst du ohne Zeitaufwand und garantiert richtig formatiert mit deinem Roman starten. Lade sie dir herunter, lösche einfach den eingefügten Text heraus (das ist unsere Anleitung, wie du die Vorlage verwenden kannst) und schreibe dein Manuskript hinein. (Sollte die Vorschau seltsam aussehen, mach dir keine Sorge, nach dem Runterladen ist alles in Ordnung.)

Die Datei ist im praktischen RTF-Format angelegt, sodass du die Dokumentvorlage nicht nur für Word, sondern auch für OpenOffice, Libre Office oder andere Schreibprogramme nutzen kannst.

8. Die Normseite – sinnvoll und nützlich

Im Endeffekt ist es so, dass Normseiten zwar zuerst als lästiges Übel erscheinen, dir aber tatsächlich folgende Vorteile bieten: Da nur wenige Minuten zur Anpassung deines Dokuments nötig sind oder du dir unsere Normseiten Vorlage hier einfach herunterladen kannst (die Datei ist in Ordnung, auch wenn die Vorschau vielleicht seltsam aussieht), gibt es unserer Meinung nach keinen Grund, nicht von den Vorteilen der Normseite zu profitieren.

Mit konkreter Anleitung klingt die Einrichtung einer Normseite auch gleich nicht mehr so kompliziert, oder? Hast du schon vor unserem Artikel mit der Normseite gearbeitet? Wie sind deine Erfahrungen damit? Schreib uns gerne in die Kommentare, wie du bisher davon profitiert hast und ob es dir schwer fiel, die Normseite einzurichten.

  • Professioneller Auftritt durch bessere Außenwirkung
  • Einfachere Zusammenarbeit mit Lektoren, Korrektoren und Testlesern
  • Besserer Lesefluss bei deinen Überarbeitungsgängen
  • Besseres Einschätzen deines Manuskriptumfangs (viele Romane haben etwa 300 Normseiten Umfang, hast du die bald erreicht?)
  • Mehr Motivation beim Schreiben – denn wenn du 30 Seiten ohne Normseiten-Formatierung geschrieben hast, sind es in Normseiten schon viel, viel mehr!
Christine Storck ist Autorin und Schreibcoach in der Romanschule.
©privat

Christine Storck ist zertifizierte freie Lektorin für Unterhaltungsromane, Schreibcoach in der Romanschule und Journalistin. Sie hat Romanistik und Psychologie studiert (M.A.), zahlreiche Kurse in belletristischem Schreiben absolviert und die Ausbildung zur Romanautorin durchlaufen. Unter dem Pseudonym Anna Carlé schreibt sie Wohlfühlromane mit Sehnsuchtsorten. (www.annacarle.de)

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